Barbara Ellmerer

SITZBLUME

Ein Highlight: Von August bis November 2025 dürfen wir die Werke der beeindruckenden Gastkünstlerin Barbara Ellmerer bei uns ausstellen und uns für die Kreation des Menüs von ihren Bildern und ihrer Philosophie inspirieren lassen.

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Von Barbara Ellmerer (lebt und arbeitet in Zürich).

«Allerdings richte ich mich auf, wenn ich male» notiert Barbara Ellmerer auf ihr Zeichenpapier während einer Reise, in der sie auf einem Flugzeugsitz angeschnallt ist. Zeichnend erkundet die Künstlerin ständig, manchmal im Minutentakt, wie Farben und Linien zusammenwirken und wie sie dann ein Bild ergeben. Die Erkundungen führen zu Serien wie Sitzblume oder auch zu Bild-Kommentaren von Gedichten oder biologischen Formeln. Sie zeigen Kräfte, die das Leben bestimmen, z.B. in den Zellen von Pflanzen.

Wesentlich für die Künstlerin ist der Prozess, in dem Bilder entstehen. Dabei tritt sie in ein Gespräch mit der Leinwand und den Kräften, die Pigmente leuchten lassen oder Kontraste entstehen, die anziehen oder abstossen. Der Blick auf Zeichnungen teilt auch mit, dass die Künstlerin sich selbst beobachtet, wie Zeichnen und Malen sie verändern und wie die Umgebung jeweils auf sie wirkt, zum Beispiel die Kabine eines Flugzeugs.

Das Hineinschauen in eine Pflanze, das Eintreten in ihre Fasern, mögliche Botenstoffe dieser kommunizierenden Wesen zu erhaschen oder wahrzunehmen, hat die Künstlerin selbst verändert und treibt sie vorwärts: in ein permanentes Spiel zwischen Senden und Empfangen, wie es in ihren Werken aus diesem Sommer sichtbar wird: Kairomon, Chrys und Nyx.

Nyx

Dazu die Künstlerin:

«Für mich heisst Sichtbar-machen: Mit dem Gegenstand der Untersuchung, meist einem bestimmten naturwissenschaftlichen Phänomen in Kontakt kommen: Durch Austausch mit den Naturwissenschaften, durch Lesen, Recherchieren, Staunen, Kritzeln, Eintauchen, das Feld einkreisen, das Format bestimmen, den Bildträger als Partner definieren ... Ich trete mit dem Bildträger in einen Dialog, es findet ein Daten-, ein Informationsaustausch statt. Pigmente landen auf der geweissten Leinwand, suchen sich dort einen Platz, versuchen zu bleiben oder abzutauchen, rutschen ab. Ich antworte mit Pinsel oder anderen Instrumenten. Mal mit Vehemenz, mal mit Geduld, mit Vor- und Umsicht. Jede malerische Entscheidung, die emotional und intellektuell gleichermassen gewichtet ist, leitet eine neue Frage ein und führt zu einer möglichen Sichtbarmachung. In der Werkserie Atomjump, als ich dem Verhalten der kalten Atome auf die Spur kommen wollte, habe ich statt Farben vorerst Silbernitrat verwendet, diese wässrige Substanz, die erst im Licht abzudunkeln beginnt, sehr langsam und schliesslich, sepia-braun- schwarz stehen bleibt. Ausserdem beisst diese Substanz (chemisch) die Ölfarbe. Auf diese Weise ist mein Gegenüber, die Leinwand, ein noch selbstbewussterer Partner geworden, was mir je länger desto wichtiger wird, seine Autonomie.» (Aus einem Interview mit J. Emil Sennewald, 2023)»

Barbara Ellmererwird vertreten von der Galerie Andres Thalmann Zürich, Paris. Mehr Information zu Barbara Ellmerer unter: ellmerer.com

Barbara Ellmerer - Foto Credit: Johanna Bossart

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